Karin Offield, Sponsorin des Dressurweltcup-Finals 2005 in Las Vegas, ist schon ihr ganzes Leben lang den Pferden verbunden. Während ihrer Kindheit in Aspen (Colorado) lief sie nicht Ski wie ihre Freunde, sondern sie ritt. Vom Springen bis zum Trailreiten — Pferde waren schon immer ein Teil ihres Lebens. „Ich wollte seit je diese Freude und Liebe mit anderen teilen“, sagt Karin. „Ich hatte die Gelegenheit dazu, als ich die El Rojo Grande Ranch in 1992 in Sedona (Arizona) mitbegründete. Auf der Ranch konnte man das Reiten und den Umgang mit Pferden erlernen. Von Reitstunden bis zu Trailritten, von Dressurvorführungen bis zu Kunstausstellungen — die El Rojo Grande Ranch bot jedem in unserer Gemeinschaft etwas. Derart wollte ich nicht nur den Menschen helfen, Freude an Pferden zu empfinden, sondern ich
wollte auch Anhänger für den Pferdesport gewinnen. Sobald Menschen mit Pferden in Verbindung kommen, werden sie nie mehr loslassen.”
Karin selbst hat sich in den vergangenen neun Jahren auf die Dressur konzentriert. Mit ihrem Trainer Michael Etherley ist Stufe für Stufe nach oben geklettert. „Bis vor kurzem hat er mich auf jedem Schritt begleitet. Wir waren ein Team, und ein richtig gutes dazu. Von der Eingangsstufe gelangten wir schließlich bis zur Intermediaire II.
Welch ein Aufstieg!“
Auf dem Weg nach oben gewann Karin regionale Championate (einschließlich vier regionale Meisterschaften der USDF auf FEINiveau). Sechsmal ging sie nach Europa. Dort kaufte sie u.a. Tiamo Trocadero. Der 1987 geborene, gekörte
Hengst ist ein Hannoveraner von Trapper. Er trat international erfolgreich unter Emile Faurie auf und war das Reservepferd für das britische Team in Sydney.
„Tiamo Trocadero ist ein erstaunliches Pferd. Er war ein beispielhaftes Lehrpferd, der mir die Feinheiten des Reitens in den höheren Klassen beibrachte“, begeistert sich Karin. „Ganz einfach war es nicht, in seinem Sattel das korrekte Reiten zu erlernen. Aber die Mühe hat sich bezahlt gemacht. Wenn ich schließlich verstanden hatte, was ich von ihm wollte, wenn ich ihn im Griff hatte, für Schwung sorgte und ihn vorwärts ritt, dann vermittelte er mir ein Gefühl für Gehorsam und Korrektheit, das mich ahnen lässt, welche Harmonie zwischen Pferd und Reiter möglich ist.“
Tiamo ist der dritte von vier Hengsten, die Karin im Lauf der Zeit erstand. „Ich ziehe es vor, Hengste zu reiten. Sie müssen sich natürlich gut benehmen. In der Beziehung war ich bislang sehr
glücklich.“
Aber es ging ihr nicht nur um Hengste. Karin wollte mehr. „In den USA und speziell für mich ist der Besitz von Sporthengsten Teil einer größeren Verpflichtung. Wenn wir das Glück haben, über einen Hengst zu verfügen, dessen Temperament, Exterieur, Fähigkeit und Abstammung stimmen und von dem Stutenbesitzer so begeistert sind, dass sie ihn zum Decken aussuchen, dann ist das eine große Ehre. Bei diesem Unternehmen möchte ich dabei sein und dafür sorgen, dass die großartigen Pferde, mit denen wir heutzutage antreten, die Väter und Mütter der Champions von
morgen sind.“ Was Karin meint, lässt sich am Beispiel von Hexagon’s Louisville verdeutlichen. “Er ist ein wunderschönes Tier. Er hat einen majestätischen Auftritt und dazu ein Temperament, das alles bei weitem übertrifft, was ich bei einem meiner Pferde erlebt habe. Und das waren nicht wenige”, sagt Karin.

“Er ist freundlich und gelassen. Niemals gibt er auf. Auf korrekte und einfache Hilfen hin verrichtet er seine Arbeit. Die Lektionen eines Grand Prix fallen ihm sehr leicht. Er wird ein großartiger Zuchthengst. Ich kann die ersten Fohlen von ihm kaum noch erwarten.”
Karins erster Dressurhengst, Alla’ Czar von Zeus, war ein beliebter Vererber in der amerikanischen Hunterzucht. Ein Nachkomme von ihm, der unvergleichliche Osczar, war das erste Pferd, das bei den Huntern die Höchstbewertung 100 bekam. “Ein athletisches Pfer“ist ein athletisches Pferd — ungeachtet seiner Disziplin oder Abstammung”, sagt Karin. “Das Ziel unseres Gestüts Offield ist es, athletische Pferde mit einem großartigen Temperament zu produzieren. Das machen wir nicht im großen Maßstab, sondern Pferd für Pferd.”

AUSBILDUNG UND NOCHMALS AUSBILDING
Seit Jahren ist Karin mit Dressurausbildungs-Projekten befasst. Dazu gehören das Programm der Dressage Foundation für fortgeschrittene junge Reiter und deren Buch The View From C. Sie glaubt, dass es äußerst wichtig ist, mehr Leute in den Sport zu bringen und jene weiter auszubilden, die sich bereits mit Pferden beschäftigen.
Karin ging im letzten Winter nach Florida zu Robert Dover, um bei ihm die Feinheiten und Details des GP-Reitens zu erlernen. Es war der olympische Medaillengewinner, der sie auf die publizistischen Möglichkeiten hinwies, die das Weltcupfinale in Las Vegas bot.„Die Zukunft des Sports sind auch Fernsehübertragungen in den USA. Ich hatte das Gefühl, es sei extrem wichtig, dass das Finale von 2005 im ganzen Land ausgestrahlt wird. Als Robert mir bedeutete, dass noch nach Sponsoren gesucht werde, um Fernsehübertragungen der Veranstaltung zu sichern, war ich sehr
interessiert. Eine Untersuchung der geschäftlichen Chancen erbrachte ein positives Resultat. Das Sponsoring eröffnete mir die Gelegenheit, für das Gestüt Offield zu werben und ein größeres
Publikum mit dem Sport vertraut zu machen. Das Ergebnis hätte nicht besser sein können. Das Turnier war ein voller Erfolg. Ich habe enormes Feedback von Leuten aus der ganzen Welt bekommen.
Nach ihrer Einschätzung hat das Finale das Profil des Sports ungemein geschärft.“
Karin will weiterhin den von Las Vegas bewirkten Schwung nutzen und erwägt auch künftige Maßnahmen. „Ich werde mich immer damit befassen, zu einer besseren Ausbildung beizutragen und die Aufmerksamkeit für den Sport zu fördern. Während ich lerne, ein besserer Reiter zu werden und exakt auf der Mittellinie zu reiten, helfe ich gerne überall, wo ich kann.“
Weitere Informationen über das Gestüt Offield und Karins Hengste sind im Internet unter www.OffieldFarms.com zu finden. |

Karin Reid Offield at Las Vegas with Mariette Withages, HRH The Infanta Dona Pilar de Borbon and Anky van Grunsven.